Das Thema „Energie“ in der wissenschaftlichen Zukunftsforschung
Schlagworte:
Energieforschung, Szenario-Methode, ZukunftsforschungAbstract
Der Umbau der durch den Einsatz fossiler Energieträger dominierten Energiesysteme steht weit oben auf der politischen Agenda. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels, der Ressourcenverknappung und des ökonomischen Aufholens der Schwellen- und Entwicklungsländer wird diese Frage immer dringlicher. Zahlreiche politische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Herausforderungen sind mit diesem Umbau verbunden. Angesichts der Langlebigkeit der heute gebauten Infrastrukturen ergibt sich hieraus ein zentrales Feld für die wissenschaftliche Zukunftsforschung. Der Einsatz von Energieszenarios ist über Jahre erprobt und trotz zahlreicher methodischer und inhaltlicher Unsicherheiten bei der Erarbeitung der Szenariostudien bleiben sie unersetzlich – sofern sie wissenschaftliche Standards hinsichtlich der Wertneutralität und Überprüfbarkeit erfüllen. Auch in der geographischen Forschung findet sich das Thema „Energie“ wieder verstärkt auf der Agenda. Bereits vor dem Hintergrund der Ölpreiskrisen in den 1970er-Jahren setzten sich Geographinnen und Geographen mit Energiethemen auseinander – angesichts des anstehenden Umbaus der Energiesysteme wird auch wieder die Frage aktuell, inwiefern sich die Transformation des Energiesystems und die Raumstruktur gegenseitig beeinflussen. Dabei werden nicht nur inhaltliche Fragen aufgeworfen, vielmehr ist auch zu klären, wie sich das Thema „Energie“ in die etablierten geographischen Forschungsdisziplinen von der Klimageographie über die Wirtschafts- und Bevölkerungsgeographie bis hin zur Siedlungsgeographie eingliedern lässt. Die Ausführungen im vorliegenden Artikel gehen noch einen Schritt weiter und werfen die Frage auf, inwiefern sich durch die Verbindung geographischer Forschung und Energiethemen auch ein neues methodisches Experimentierfeld auftut. Konkret wird aufgezeigt, dass die Geographie verstärkt den Blick in die Zukunft wagen und sich von der Analyse rezenter Strukturen lösen sollte. Die Frage der zukünftigen Raumstrukturen angesichts des Umbaus der Energiesysteme ist von zentraler Bedeutung, unter Anwendung von Methoden der wissenschaftlichen Zukunftsforschung muss die Geographie hier antworten liefern.Veröffentlicht
30.09.2012
Ausgabe
Rubrik
Beiträge
URN
Lizenz
Copyright (c) 2012 Johannes VenjakobUrheberrechte
Die in der Zeitschrift für Zukunftsforschung veröffentlichten Artikel unterliegen der Digital Peer Publishing Lizenz (DPPL), in der u.a. die Rechte der Autorinnen und Autoren , der Zeitschrift für Zukunftsforschung sowie der Leserinnen und Leser geregelt sind. Zentrales Anliegen dieser Lizenz ist die konsequente Umsetzung des Open Access Ansatzes. Dabei verbleiben die Rechte für die Nutzung der eingereichten Artikel in Druckform oder auf Trägermedien bei dem Autor/der Autorin. Die für die Veröffentlichung in der Zeitschrift für Zukunftsforschung verbindliche DPPL v3.0 kann hier heruntergeladen werden.