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Seefried, E. (2015). Die Gestaltbarkeit der Zukunft und ihre Grenzen. Zur Geschichte der Zukunftsforschung. Zeitschrift für Zukunftsforschung, 1, 5. (urn:nbn:de:0009-32-42643)
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TY - JOUR AU - Seefried, Elke PY - 2015 DA - 2015// TI - Die Gestaltbarkeit der Zukunft und ihre Grenzen. Zur Geschichte der Zukunftsforschung JO - Zeitschrift für Zukunftsforschung SP - 5 EP - 31 VL - 2015 IS - 1 KW - Entwicklung der Zukunftsforschung KW - Geschichte KW - Kybernetik KW - Planung KW - Szenario-Methode KW - Vorausschau KW - Wachstumskritik KW - Zukunftsforschung AB - Dieser Beitrag beleuchtet die Geschichte der Zukunftsforschung in der Bundesrepublik und in den westlichen Industriegesellschaften vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Er charakterisiert die Vorläufer der modernen Zukunftsforschung am Beginn der europäischen „Hochmoderne“ um 1900, stellt aber die Formierungs- und Transformationsphase der 1950er- bis frühen 1980er-Jahre in den Mittelpunkt. Zentrale Faktoren für die Konzeptionierung einer Meta-Disziplin Zukunftsforschung waren der Systemwettlauf des Kalten Krieges, welcher der Entwicklung von Methoden der Vorausschau und Planung Dynamik verlieh, und ein teilweise frappantes wissenschaftliches Vertrauen in diese neuen methodisch-theoretischen Zugänge und Techniken der Vorausschau – insbesondere die Kybernetik –, welche die Zukunft prognostizierbar und damit plan- und steuerbar zu machen schienen. Den Kontext bildeten eine gesellschaftliche Aufbruchstimmung und eine hohe politische Technik- und Planungsaffinität der 1960er-Jahre, welche das Verständnis der Zukunftsforschung bestärkten, dass der Mensch aus der Fülle der möglichen Zukünfte wählen und so die Zukunft geradezu frei gestalten könne. Dieses überzogene Machbarkeitsdenken betraf insbesondere die bundesdeutsche Zukunftsforschung. In den 1970er-Jahren wurden allerdings die Grenzen dieses Anspruchs deutlich. In der Folge pragmatisierte sich die Zukunftsforschung in methodischer Hinsicht. Nicht zuletzt trug dieser übersteigerte Machbarkeitsglaube der 1960er-Jahre dazu bei, dass die Zukunftsforschung in der Bundesrepublik lange wenig institutionalisiert war. SN - 2195-3155 UR - http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0009-32-42643 ID - seefried2015 ER -Download
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Full Metadata
Bibliographisches Zitat | Jahrgang 2015, Ausgabe 1 |
---|---|
Titel |
Die Gestaltbarkeit der Zukunft und ihre Grenzen. Zur Geschichte der Zukunftsforschung (ger) |
Autor | Elke Seefried |
Sprache | ger |
Zusammenfassung | Dieser Beitrag beleuchtet die Geschichte der Zukunftsforschung in der Bundesrepublik und in den westlichen Industriegesellschaften vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Er charakterisiert die Vorläufer der modernen Zukunftsforschung am Beginn der europäischen „Hochmoderne“ um 1900, stellt aber die Formierungs- und Transformationsphase der 1950er- bis frühen 1980er-Jahre in den Mittelpunkt. Zentrale Faktoren für die Konzeptionierung einer Meta-Disziplin Zukunftsforschung waren der Systemwettlauf des Kalten Krieges, welcher der Entwicklung von Methoden der Vorausschau und Planung Dynamik verlieh, und ein teilweise frappantes wissenschaftliches Vertrauen in diese neuen methodisch-theoretischen Zugänge und Techniken der Vorausschau – insbesondere die Kybernetik –, welche die Zukunft prognostizierbar und damit plan- und steuerbar zu machen schienen. Den Kontext bildeten eine gesellschaftliche Aufbruchstimmung und eine hohe politische Technik- und Planungsaffinität der 1960er-Jahre, welche das Verständnis der Zukunftsforschung bestärkten, dass der Mensch aus der Fülle der möglichen Zukünfte wählen und so die Zukunft geradezu frei gestalten könne. Dieses überzogene Machbarkeitsdenken betraf insbesondere die bundesdeutsche Zukunftsforschung. In den 1970er-Jahren wurden allerdings die Grenzen dieses Anspruchs deutlich. In der Folge pragmatisierte sich die Zukunftsforschung in methodischer Hinsicht. Nicht zuletzt trug dieser übersteigerte Machbarkeitsglaube der 1960er-Jahre dazu bei, dass die Zukunftsforschung in der Bundesrepublik lange wenig institutionalisiert war. This article explores the history of West German and ‘Western’ futures studies from its 19th century origins until the present, focusing particularly on the formation and transformation period from the 1950s to the 1980s. Although there were late 19th century forerunners, conceptions of a meta-discipline ‘futures research’ or ‘futures studies’ were mainly rooted in the Cold War competition of the 1950s and 1960s which energized the development of new forecasting and planning methods, and a high degree of scientific faith in these new theories and forecasting techniques (particularly cybernetics and systems analysis) which seemed to make the future foreseeable and steerable. Furthermore, the 1960s’ social euphoric atmosphere of change (Aufbruchstimmung) and a political technology and planning enthusiasm supported the ‘futurists’ understanding that people could choose between futures and were able to more or less create their future. Belief in the feasibility of shaping the future through prospective planning (Machbarkeitsdenken) particularly affected West German futures studies. By the 1970s, however, the limits of this aspiration became evident for many reasons. Futures studies then became more methodologically pragmatic. The historical dimension, however, can help explain why (West German) futures studies was not strongly institutionalized for a long period. |
Freie Schlagworte | Entwicklung der Zukunftsforschung, Geschichte, Kybernetik, Planung, Szenario-Methode, Vorausschau, Wachstumskritik, Zukunftsforschung |
DDC | 300 |
Rechte | DPPL |
URN: | urn:nbn:de:0009-32-42643 |