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Jahrgang 3 (2014), Ausgabe 1
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Netzwerk Zukunftsforschung

Aus dem Netzwerk Zukunftsforschung

  1. Netzwerk Zukunftsforschung

1. Jahrestreffen 2013

Vom 10.–11. Oktober 2013 fand das sechste Jahrestreffen des Netzwerks statt. Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel hatte dazu ins Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin eingeladen. Thema der Veranstaltung war die akademische (Nicht)Etablierung der Zukunftsforschung im Vergleich zur Institutionalisierung anderer Disziplinen.

Der erste Veranstaltungstag begann mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Volker Grienitz und einer anschließenden Einführung in die Thematik „Erfolgs- oder Misserfolgsfaktoren für die Etablierung einer Wissenschaftsdisziplin“ durch Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel.

Prof. Dr. Hartmut Schröder von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder zeigte in seinem Vortrag „Institutionalisierungsprobleme der Komplementärmedizin“ den schwierigen Weg der Komplementärmedizin zur akademischen Etablierung auf. Im Anschluss wurde diskutiert, welche Rückschlüsse für die Zukunftsforschung aus der Entwicklung der Komplementärmedizin gezogen werden können. Dem Vortrag von Prof. Schröder entnahmen die Teilnehmer, dass neben Themen und Methoden eine gemeinsame Idee und Botschaft konstitutiv für eine eigenständige Disziplin ist. Hier hat die Zukunftsforschung Nachholbedarf. Auch die gezielte Durchführung von Doktoranden- und Habilitandentreffen und von Hochschulrankings, wie es das Entrepreneurship als erfolgreiche junge Disziplin praktiziert, werden als mögliche Maßnahmen gesehen. Insbesondere von den jüngeren Teilnehmern aus dem Masterstudiengang Zukunftsforschung der Freien Universität Berlin wurde betont, dass stärker auf eine akademische Etablierung der Zukunftsforschung hingearbeitet werden sollte. Gleichzeitig sollte die Abgrenzung von Zukunftsforschung und -beratung zukünftig weniger betont werden, da die Beratung im Sinne der Vorbereitung strategischer Entscheidungen konstitutiver Kern der Zukunftsforschung sei. Weiterhin bestand Konsens darin, dass es ideal wäre, neue Mitglieder aus weiteren, bislang nicht vertretenen Disziplinen für die Zukunftsforschung und damit für das Netzwerk Zukunftsforschung zu gewinnen.

Es folgten zwei Impulsvorträge aus dem Netzwerk. Monika Muszynska und Ariane Schenk lenkten mit ihrem Vortrag „Auf dem Weg zu einer eigenständigen Disziplin? Eindrücke zweier Studentinnen aus dem Masterstudiengang Zukunftsforschung“ den Fokus auf die Perspektive junger Zukunftsforscher auf „ihre“ Disziplin. Es wurde deutlich, dass ein wesentlicher Wunsch darin besteht, die Anerkennung der Zukunftsforschung zur stärken und die Seriosität der Disziplin zu vermitteln. Insbesondere eine noch solidere wissenschaftliche Fundierung verbunden mit einem stärker nach außen getragenem gemeinsamen Leitbild fehlt bisher auf dem Weg zur eigenständigen „Disziplin Zukunftsforschung“.

Dr. Karlheinz Steinmüller bot mit seinem Vortrag „Zukunftsforschung – eine Disziplin im Werden?!“ einen Einblick in die bisherigen Entwicklungsschritte der akademischen Etablierung der Zukunftsforschung. Der Vortrag machte die bisherigen Konjunkturzyklen der Zukunftsforschung deutlich und verwies darauf, dass die zahlreichen derzeitigen Aktivitäten und Institutionalisierungen durch Lehrstühle, Zeitschriften und neue Akteure einen Konjunkturaufschwung belegen.

Der erste Veranstaltungstag endete mit dem Vortrag „RACE 2050 – Responsible innovation Agenda for Competitive European transport industries up to 2050” von Dr. Massimo Moraglio. Das Projekt RACE 2050 wird auch in dieser Ausgabe der Zeitschrift für Zukunftsforschung vorgestellt.

Nach der Mitgliederversammlung standen am zweiten Veranstaltungstag die Diskussion der Eindrücke des ersten Veranstaltungstages sowie eine Erarbeitung von Maßnahmen im Mittelpunkt. Die Diskussion zeigte deutlich, dass es an einem grundlegenden Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks bzw. an einer Kommunikationsstrategie fehlt. Diese soll nun in der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“, die sich im Rahmen des Jahrestreffens zusammengefunden hat, erarbeitet werden.

Besonders gefreut haben wir uns über die aktive Teilnahme zahlreicher neuer Mitglieder aus dem Masterstudiengang Zukunftsforschung. Die Teilnehmer werteten das mehrheitlich als positives Signal für die zukünftige Entwicklung des Netzwerks. Alle Mitglieder, die sich an einer der Arbeitsgruppen des Netzwerks beteiligen möchten, sind dazu herzlich eingeladen.

Das Board des Netzwerk Zukunftsforschung

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